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Start geglückt: NASA-Satellit soll 80 m² großes Sonnensegel testen


Die NASA hat einen Satelliten gestartet, der die Leistungsfähigkeit von Sonnensegeln erneut beweisen soll. Bald könnte er von der Erde aus zu sehen sein.



So soll der Satellit aufgefaltet aussehen (Bild: NASA/Aero Animation/Ben Schweighart)


Eine NASA-Mission zum Test von Sonnensegeln im Weltraum ist erfolgreich gestartet, der Satellit wurde nach dem Start mit einer Rakete von Rocket Lab in der Erdumlaufbahn abgekoppelt. Das teilte die US-Weltraumagentur mit und ergänzte, sie warte jetzt darauf, dass sich das Advanced Composite Solar Sail System aktiviert und Kontakt zur Bodenstation aufnimmt.

Danach soll eine zweimonatige Vorbereitungszeit beginnen, in der der Satellit der Größe eines Mikrowellenherds dann auch die vier Sonnensegel ausfahren wird. Daraufhin sind wochenlange Tests geplant, in deren Rahmen der Satellit seine Umlaufbahn lediglich dank des extrem schwachen Drucks durch das Sonnenlicht ändern soll. Der entspreche dem, den eine auf einer Hand liegende Büroklammer ausübt.


Viel größere Segel möglich


Bei richtigen Lichtverhältnissen kann der Satellit auch von der Erde sichtbar sein, kündigt die NASA noch an. Dank der Reflexionen auf den großen Sonnensegeln kann er auf der Erdoberfläche so hell erscheinen wie Sirius, der hellste Stern am Nachthimmel. Mit der Mission will die NASA nicht nur einmal mehr unter Beweis stellen, dass Sonnensegel eine alternative Möglichkeit darstellen, um Raumfahrzeuge anzutreiben. Außerdem soll eine neue Methode ausprobiert werden, um das riesige Segel auszufahren. Das besteht aus vier Teilen, die an kreuzförmig angeordneten Haltern aufgespannt werden.

Insgesamt kommen die Sonnensegel des Advanced Composite Solar Sail Systems nach der Auffaltung auf eine Fläche von 80 m², schreibt die US-Weltraumagentur. Die sieben Meter langen Halter sind vorher so klein zusammengefaltet, dass sie nicht mehr Raum einnehmen als eine Hand. Die Technik soll schon jetzt auch für ein Sonnensegel mit einer Fläche von 500 m² funktionieren, die Mission soll dann im Erfolgsfall auch solche mit einer Fläche von 2000 m² ermöglichen.

Sonnensegel werden bereits seit Jahrzehnten als Alternative zu existierenden Antriebsformen für Raumschiffe diskutiert. Befestigt an den immensen Segeln, sollen die dann lediglich durch den Strahlungsdruck der Sonne – oder auch starker Laser – angetrieben werden. Der ist zwar nicht sehr stark, über längere Zeiträume soll er Raumschiffe aber auf immense Geschwindigkeiten beschleunigen können. Zuletzt gewann das Konzept an Auftrieb, weil der israelisch-russische Milliardär Yuri Milner daran arbeiten lässt, mit dieser Technik Raumschiffe in großer Zahl und vergleichsweise kurzer Zeit zu unserem Nachbarstern Alpha Centauri zu schicken. Ein Experimentalsatellit der Planetary Society hat die Tragfähigkeit des Konzepts in einem drei Jahre dauernden Test bis 2022 bewiesen, nun zieht die NASA nach.

(mho)



Quelle: heise . de

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