Geschrieben von Whitebird am 18.12.2024 um 14:54:
Telegram sperrt 15 Millionen Gruppen und Kanäle
Telegram sperrt 15 Millionen Gruppen und Kanäle
Über 15 Millionen Gruppen und Kanäle sind allein 2024 von Telegram entfernt worden – wegen Kindesmissbrauch, Gewaltaufrufen und illegalem Handel.
Marc Stöckel
18. Dezember 2024, 9:15 Uhr
Der Instant-Messaging-Dienst Telegram hat wegen Verstößen gegen die Nutzungsbedingungen in diesem Jahr bereits mehr als 15 Millionen Gruppen und Kanäle gesperrt. Das geht aus einer
neuen Moderationsübersicht hervor, die das Unternehmen vor wenigen Tagen auf seiner Webseite veröffentlichte. Demnach nimmt der Dienst jeden Tag Zehntausende solcher Sperrungen vor.
Zu einem deutlich sichtbaren Anstieg an gesperrten Gruppen und Kanälen kam es im September –
jenem Monat, in dem der Telegram-Chef Pawel Durow
nach seiner Festnahme in Paris angekündigt hatte, fortan verstärkt
mit Behörden zu kooperieren. Danach ging die Anzahl der Sperrungen zwar wieder etwas zurück, verblieb aber auf einem höheren Niveau als in den Monaten vor Durows Verhaftung.
Von den Sperrmaßnahmen betroffen sind laut Telegram solche Gruppen und Kanäle, in denen zu Gewalt aufgerufen, mit illegalen Waren gehandelt oder Material über sexuellen Kindesmissbrauch (CSAM) verbreitet wird. Erkannt werden die Verstöße den Angaben nach durch Meldungen von Nutzern, einer proaktiven Überwachung durch maschinelles Lernen sowie durch Anfang 2024 neu eingeführte KI-Moderationswerkzeuge.
Null Toleranz gegenüber CSAM
Die CSAM-bezogenen Sperrungen beziffert Telegram in diesem Jahr bisher mit über 700.000. Um das Kindesmissbrauchsmaterial zu erkennen, werden in Gruppen und Kanälen ausgetauschte Bilder dem Bericht zufolge seit 2018 automatisch mit einer Datenbank abgeglichen, die Hashes von in den letzten zehn Jahren gesperrten CSAM-Inhalten enthält. Seit 2024 werden dabei auch Hashes von der
Internet Watch Foundation berücksichtigt.
"Telegram hat eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Material über sexuellen Kindesmissbrauch", betont das Unternehmen. Der Instant-Messaging-Dienst betreibt sogar
einen eigenen Kanal, in dem täglich über die CSAM-bezogenen Kanal- und Gruppensperrungen berichtet wird.
Einen
vergleichbaren Kanal gibt es auch für Sperrungen aufgrund von Gewaltaufrufen oder terroristischer Propaganda. In diesem Kontext entfernte Telegram in diesem Jahr bereits über 130.000 Gruppen und Kanäle von seiner Plattform.
Dafür arbeitet der Dienst nach eigenen Angaben eng mit Organisationen wie Etidal zusammen, dem globalen Zentrum zur Bekämpfung extremistischer Ideologie. Letzteres verkündete
erst im Oktober, seit Februar 2022 zusammen mit Telegram mehr als 129 Millionen extremistische Inhalte beseitigt zu haben.
quelle: golem.de