Geschrieben von a928z am 14.11.2012 um 23:41:
Anton Kathrein ist tot!
Anton Kathrein ist tot!
Der Unternehmer Prof. Dr. Anton Kathrein aus Rosenheim ist tot. Der Chef des Antennenherstellers Kathrein und Vorsitzende des bayerischen Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) ist unerwartet in der Nacht zum Dienstag im Alter von 61 Jahren gestorben, wie das Unternehmen mitteilte. Die Todesursache ist bisher noch nicht geklärt. Kathrein wurde 61 Jahre alt.
In einer ersten Reaktion sagte Kathrein-Sprecher Rudolf Sonnleitner: ?Unser Mitgefühl gilt in erster Linie der Familie und den engsten Angehörigen." Sonnleitner betonte gleichzeitig: ?Sämtliche Firmenangelegenheiten sind entsprechend eines Notfallplans geregelt."
Anton Kathrein wurde am 11. Januar 1951 in Rosenheim geboren. Nach dem Besuch des Finsterwalder-Gymnasiums studierte er an der Rosenheimer Fachhochschule Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Marketing. Noch während des Studiums übernahm der damals 21-Jährige nach dem Tod des Vaters und Firmengründers Anton Kathrein sen. das weltweit älteste Spezialunternehmen mit den Produktbereichen Sende- und Empfangsantennen als geschäftsführender, persönlich haftender Gesellschafter.
Aufbauend auf den vom Vater gegründeten Betrieb zur Herstellung von Blitzschutzapparaten und Antennen vergrößerte Anton Kathrein das Familienunternehmen durch systematische Forschung und Entwicklung in Produkte für Zukunftsmärkte zu einer weltweit operierenden und stark exportorientierten Firmengruppe. Von 1972 bis 2010 steigerte er den Umsatz von 51 Millionen auf geschätzte 1,135 Milliarden Euro.
Die Kathrein-Firmengruppe beschäftigt nach eigenen Angaben 6.600 Mitarbeiter in 62 rechtlich selbstständigen bzw. durch den Inhaber Prof. Dr. Dr. h. c. Anton Kathrein verbundenen Tochter- bzw. Beteiligungsgesellschaften. Darunter in vier Werken in Rosenheim, in vier Vertriebszentren sowie weltweit 24 Produktionsstätten. Der Umsatz der Kathrein-Firmengruppe betrug 2011 über 1.32 Milliarden Euro. Das Unternehmen ist global tätig. Über 60 Prozent des Umsatzes werden im Ausland erzielt. Kathrein war in zahlreichen Gesellschaften zudem als Geschäftsführer tätig.
Kathrein verstand es darüberhinaus, nicht nur als erfolgreicher Unternehmer sich für die Belange der eigenen Firma zu engagieren, sondern auch in vielen Neben- und Ehrenämtern aktiv zu sein. Zu seinem 40. Geburtstag im Jahr 1991 konnte er 24 Ehrenämter vorweisen. Seit 1984 ist Anton Kathrein auch in Rosenheim Stadtrat für die UP. 1992 wurde er zum Honorarprofessor der Rosenheimer Fachhochschule ernannt, wo er Vorlesungen hält. In seinem Stammwerk in Rosenheim betreut er Praktikanten der Fachhochschule.
1998 promovierte Kathrein mit dem Thema ?Betriebswirtschaftliche Ansätze zur Bewertung der Reorganisation eines Produktions-, Planungs- und Steuerungs-Systems" und erwarb damit seinen Doktortitel. Seine zweite Honorarprofessur erhielt Kathrein 1999 von der Rumänischen Universität Timisoara. Kathrein ist unter anderem ehrenamtlicher Richter am Arbeitsgericht Rosenheim, Mitglied der Vollversammlung der IHK für München und Oberbayern, Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse und des Bayerischen Verdienstordens. 1997 stieg Kathrein bei der Grundig AG ein.
Wie aus dem Unternehmen zu vernehmen war, ist Kathreins Sohn Anton (27) bereits im Unternehmen engagiert. Er hat an der Technischen Hochschule in Karlsruhe Elektrotechnik studiert und während eines Aufenthalts in China fließend Mandarin gelernt.
Kathrein selbst war zuletzt wegen seiner umstrittenen Hotelbaupläne in der Nähe von Rosenheim stark in die Kritik geraten. Auch im Zusammenhang mit drei Festnahmen wegen Bilanzbetrugs bei der Katek GmbH in Grassau, bei der ein Schaden von 13 Millionen Euro aufgelaufen war, war Kathrein als persönlich haftender Geschäftsführer in die Kritik geraten. Umgekehrt hatte er nach einer ?Schmutzkampagne? gegen ihn Anzeige gegen Unbekannt erstattet und gegenüber dem Oberbayerischen Volksblatt erklärt: ?Ich bin noch nie in meinem Leben so ausg?schmiert worden. Das tut nicht nur finanziell weh?. Siehe dazu den Bericht im Wochenblatt.